Wenn die heute vorhandenen Fähigkeiten und Techniken zu vernünftigen Zwecken eingesetzt würden, ließen sich materielle Not und Unterdrückung weltweit leichter beseitigen als je zuvor. Der Kapitalismus aber unterwirft die Menschen immer intensiverer Ausbeutung und – zu diesem Zweck – immer weiter verschärfter Repression und raffinierterer Manipulation. Der unentrinnbare Konkurrenzdruck verbreitet klassenübergreifend Empathielosigkeit, Egoismus, Verdummung und Wahn. Außerhalb der abgeschotteten Wohlstandsoasen grassiert nacktes Elend. Das Klima und die Ökosysteme stehen am Rand des Kollapses. Dass Gesellschaft auch ein Verein freier Menschen sein kann, ist für viele nicht einmal mehr vorstellbar.
Wir, die Gruppe „freie radikale – die verhältnisse zum tanzen bringen“, halten an dem Ziel der Überwindung von Kapital, Staat und Nation fest. Wir wollen eine Gesellschaft, die frei ist von Herrschaft, Antisemitismus, Rassismus, patriarchalen Strukturen und jeglicher Form der Diskriminierung; eine Gesellschaft, in der Produktion und Verteilung basisdemokratisch organisiert werden und der Befriedigung der reflektierten menschlichen Bedürfnisse dienen; eine Gesellschaft schließlich, die die Erde nicht als auszubeutendes Rohstoffreservoir behandelt, sondern als gemeinsame Grundlage aller – auch zukünftiger – Lebewesen.
Wir wissen, dass dieses Ziel nicht durch Wünschen oder Beten, sondern nur durch die verbindliche Organisierung Gleichgesinnter zu erreichen ist. Wir wissen auch, dass es derzeit fast aussichtslos scheint, den dafür nötigen Kampf gegen das Kapital zu gewinnen oder auch nur ernsthaft aufzunehmen und mehr als nur bruchstückhafte Erfolge in gemeinschaftlicher Selbstverteidigung ins Auge zu fassen. Dennoch: Hin und wieder ist es möglich, der zerstörerischen kapitalistischen Maschinerie ein Schäufelchen Sand ins Getriebe zu werfen. Wir wollen diese Gelegenheiten nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Alle, die unsere Wut auf das Bestehende und die Freude an kontroverser Diskussion und nadelstichartiger Aktion teilen, sind eingeladen, sich uns anzuschließen.
Lasst uns die Verhältnisse zum Tanzen bringen.